

Die Hitze ist vorbei, die Blätter färben sich bunt und die Tage werden kürzer. Der Herbst ist da und mit ihm Spaziergänge im Schmuddelwetter, aber auch gemütliche Kuschelabende auf dem Sofa. Was können wir tun, damit unsere Hunde den Wechsel der Jahreszeit und den Herbst entspannt genießen können?
Fellwechsel
Wenn die Tage kürzer werden, sorgt das verminderte Tageslicht dafür, dass Hunde mehr Melatonin produzieren – ein Hormon, das in der Zirbeldrüse gebildet wird. Es steuert neben dem Schlaf-Wach-Rhythmus auch das Fallwachstum. So bilden unsere Hunde eine dichtere Unterwolle, wenn sich die kalte Jahreszeit ankündigt. Der Fellwechsel dauert sechs bis acht Wochen. In dieser Zeit ist es sinnvoll, Deinen Hund täglich zu bürsten. Das regt die Durchblutung und damit den Stoffwechsel der Haut an und entfernt abgestorbene Haare, die Juckreiz verursachen können. Baden solltest Du Deinen Hund nur, wenn es nicht anderes geht – das gilt nicht nur während des Fellwechsels! Shampoo und Seife greifen den natürlichen Schutzfilm der Haut an, der vor Kälte und Nässe schützt. Während des Fellwechsels läuft die Produktion neuer Haare auf Hochtouren. Das kostet Energie. Darum kann es sein, dass Dein Hund in dieser Zeit etwas ruhiger ist als sonst. Du kannst Deinen Hund beim Fellwechsel zudem durch die Fütterung unterstützen: Omega-3-Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle für die Produktion neuer Hautzellen und das Wachstum der Haare. B-Vitamine (vor allem Biotin) sind wichtig für die Funktion von Haut und Fell.
Dunkelheit
Im Herbst bleibt uns oft nichts anderes übrig, als Gassirunden auch in der Dämmerung oder ganz im Dunklen zu machen. Dabei ist es wichtig, dass Du und Dein Hund für andere Spaziergänger, Rad- und Autofahrer gut zu sehen seid: Reflektoren an Kleidung, Halsband, Leine, Hundemantel sowie LED-Halsbänder (oder Halstücher für langhaarige Hunde) sind angesagt! Apportierspiele mit leuchtenden und phosphoreszierenden Spielzeugen sorgen auch im Dunklen für Auslastung. Für manche Hunde ist ein Spaziergang in der Dunkelheit eine echte Herausforderung. Zwar können Hunde im Dunklen besser sehen als wir, aber sie sehen doch schlechter als am Tag und das bedeutet auch, sie können Situationen wie z.B. Begegnungen mit Menschen oder anderen Hunden schlechter einschätzen. Bei älteren Hunden werden die Augen schlechter, darum kann es sein, dass sie besonders im Dunklen unsicher werden. Du kannst Deinem Hund helfen, indem Du ihm Orientierung bietest, ihn in Deiner Nähe hältst, angstmachende Situationen für ihn klärst und seine Unsicherheit ernst nimmst. Ohne Leine laufen sollte Dein Hund im Dunklen nur, wenn er zuverlässig abrufbar ist, in Deiner Nähe bleibt und Du Gefahren wie Straßen oder aufgescheuchtes Wild ausschließen kannst.
Wildtiere im Herbst
Der Herbst ist auch die Zeit für vermehrte Wildbegegnungen. Durch die spätere Dämmerung am Morgen und die frühere Dämmerung am Abend wird es wahrscheinlicher, dass wir beim Spaziergang Reh, Hase oder Fuchs treffen. Bei feuchter Witterung halten sich die Fährten der Wildtiere länger, sodass unsere Hunde leichter ihre Witterung aufnehmen als an einem heißen, trockenen Sommertag. Das bedeutet, dass Du im Herbst besonders aufmerksam sein solltest, wenn Du in Wald und Feld spazieren gehst. Ableinen solltest Du Deinen Hund nur, wenn er gut abrufbar ist. Die Schonzeit ist im Herbst vorbei und es darf wieder gejagt werden. Wenn Du nicht sicher bist, ob in Deiner Gegend gejagt wird, solltest Du gut sichtbare Kleidung tragen und Deinen Hund an der Leine halten. Eine Schleppleine bietet Deinem Hund mehr Bewegungsfreiheit und gibt Dir Sicherheit.
Wetterfühlige Gelenke
Wie bei uns Menschen verschlechtert sich auch bei Hunden mit Gelenkproblemen die Situation häufig im Herbst, wenn die Temperaturen sinken, es nasskalt und windig ist. Dann werden die Muskeln schlechter durchblutet, es kommt eher zu Verspannungen, insgesamt ist der Hund weniger beweglich. Darum solltest Du immer darauf achten, dass Dein Hund nicht friert. Ein Hundemantel hält ihn beim Spaziergang warm und trocken. So kann (und sollte) Dein Hund auch im Herbst weiterhin seine gewohnten Gassirunden machen, denn Bewegung ist wichtig für ihn: Gelenke, die nicht benutzt werden, funktionieren immer schlechter, die Knorpelschicht wird dünner und die Muskulatur baut ab. Zuhause kann eine Rotlichtlampe oder ein Kirschkernkissen Deinem Hund angenehme Wärme spenden. In jedem Fall solltest Du bei Veränderungen des Gangbildes, Schlecken oder Knabbern an den Gelenken oder Problemen beim Aufstehen und Hinlegen mit Deiner der Tierärztin oder Deinem Tierarzt sprechen, um ggf. Maßnahmen wie Schmerzmedikation oder Physiotherapie zu ergreifen. Auch durch die Fütterung gelenkunterstützender und entzündungshemmender Nährstoffe kannst Du Deinem Hund etwas Gutes tun.
Für weitere Informationen zum Thema:
https://www.tierklinik-oberhaching.de/blog/haarige-angelegenheit-fellwechsel-beim-hund-2/
https://www.derhund.de/gelenkschmerzen-beim-hund/
https://www.tierklinik-oberhaching.de/blog/haarige-angelegenheit-fellwechsel-beim-hund-2/